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Für Emotionales Essen gibt es viele Ursachen. Der Ursprung aller Ursachen für Süchte (wie zum Beispiel Emotionales Essen) ist in meinen Augen Trauma.
Schön, dass du da bist! In diesem Artikel gebe ich dir eine kurze Übersicht über die Ursachen von Emotionalem Essen.
Zunächst besprechen wir Gründe, die ganz häufig und typischerweise ursächlich sind für Emotionales Essen. Und zum Schluss gehen wir noch einen Schritt weiter und ich zeige dir, dass in meinen Augen Trauma der Ursprung aller Ursachen für Süchte, wie Emotionales Essen, ist. Also, lies am besten bis zum Ende, damit du es genau verstehen kannst.
Die häufigsten Ursachen für Emotionales Essen
Hinter Emotionalem Essen können sowohl körperliche als auch seelische Ursachen stecken.
Ich halte es für sehr sinnvoll, den Körper auf dem Heilungsweg mit einzubeziehen. Reine “Maßnahmen” wie Ernährungsumstellungen, Diäten o.ä., also Veränderungen auf der Verhaltensebene, sehe ich oft nur kurz von Erfolg gekrönt. Dauerhafte Veränderungen beobachte ich erst, wenn auch die Seele mit auf die Reise genommen wird.
Die meisten versuchen mit reiner Willenskraft, weniger Zucker, weniger Fast Food oder weniger Schokolade zu essen, und das ist auf Dauer einfach echt anstrengend. Vielleicht hast du dir vorgenommen, abends nichts Süßes mehr zu essen. Du bist ganz fest davon überzeugt, dass das gut so wäre, und doch gibt es in dir einen anderen Anteil, der auf keinen Fall auf die süße Belohnung am Abend verzichten will, oder? Du denkst vielleicht, dass das einfach nur der innere Schweinehund oder das Zuckermonster ist, aber (Spoiler Alarm!) so bitter ist es gar nicht. Da arbeitet nichts gegen dich, auch wenn dieser innere Kampf sehr mühsam werden kann! Dieser hungrige Anteil arbeitet für dich, weil er zu 100% davon überzeugt ist, dass er dir hilft. Deshalb ist er auch so stark!
Und aus diesem Grund ist es auch so schwer, Emotionales Essen allein mit Willenskraft und Disziplin einzudämmen. Nach meiner Ansicht ist dieses Vorhaben sogar fast immer zum Scheitern verurteilt. Oder was meinst du, warum so viele Menschen die Ernährungsumstellung irgendwann wieder über Bord werfen?
In meiner Arbeit schaue ich deswegen auch auf die emotionalen Gründe hinter dem Essverhalten. Warum wird das Essen so dringend gebraucht und warum kann es nicht losgelassen werden? Vielleicht dient es als Belohnung, Halt, Trost oder als wichtige Freude im Leben.
Was könnte es bei dir sein? Klingelt da schon was?
Aber jetzt lass uns loslegen! Wir schauen uns die einzelnen Ursachen von Emotionalem Essen kurz an, damit du am Ende einen guten Überblick hast. 🙂 Und danach sprechen wir noch über die Ursache der Ursachen!
Körperliche Ursachen von Emotionalem Essen
Es gibt Lebensmittel oder auch nur einzelne Stoffe wie beispielsweise Gluten in unseren Lebensmitteln, die in unserem Körper und Gehirn biochemische Reaktionen hervorrufen, die suchterzeugend sein können. Dazu gehören z.B. Kaffee, Kakao, Getreide oder Käse, die ein Wohlgefühl in uns hervorrufen können (z.B. durch Exorphine, die wie Opioide wirken können).
Aber auch sehr salziges, sehr kohlenhydratreiches/süßes und sehr fettiges Essen kann uns dazu bringen, mehr und häufiger davon zu essen. Am besten funktioniert das in Kombination aller drei Zutaten, wie z.B. in Chips. Du kennst das vielleicht: Einmal angefangen, kann man schwer wieder aufhören.
Um die optimale Salz-Zucker-Fett-Zusammensetzung herauszufinden, arbeiten sogenannte Food Designer am Bliss Point, dem Punkt, an dem das Gehirn Glücksgefühle ausschüttet und nach “Mehr davon!” schreit.
Unser steinzeitliches Gehirn findet die Salz-Zucker-Fett-Kombination nämlich ziemlich super, denn sie verspricht viel und schnelle Energie, die früher knapp war! Wenn wir solche Lebensmittel essen, springt das Belohnungszentrum in unserem Gehirn an und schüttet Dopamin aus. Und das fühlt sich gut an! Folglich wollen wir mehr von dem Essen.
Früher, als wir noch nicht in den nächsten Supermarkt laufen konnten, war diese Belohnung für Essen, das die Muskeln versorgen und Fettspeicher füllen kann, ein wichtiger Überlebensmechanismus. Heute ist dieser Belohnungsmechanismus eher kontraproduktiv, weil es vielen von uns schwer fällt, den Genuss solcher Lebensmittel zu stoppen.
Das bedeutet, dass die Wahl unserer Lebensmittel unser Essverhalten sehr beeinflussen und auch übermäßiges und Emotionales Essen befeuern kann.
Um mehr zu erfahren, lies weiter zu den Körperlichen Ursachen von Emotionalem Essen.
Emotionale und seelische Ursachen von Emotionalem Essen
Nicht nur die Biochemie unseres Körpers kann unser Essverhalten steuern. Auch emotionale Gründe spielen oft eine große Rolle – und das meistens unbewusst!
Hier folgen ein paar der weit verbreiteten Ursachen für Emotionales Essen. Vielleicht spürst du, dass die eine oder andere (oder auch alle) Ursache mit deinem Verhalten zusammenhängt. Möglicherweise denkst du aber auch, dass nichts davon auf dich zutrifft. Beides, Ahnung und Widerstand, können Hinweise darauf sein, dass du nah an deinem Thema bist.
Selbstsabotage: sich nicht an seine eigenen Regeln halten können
Wenn jemand von Selbstsabotage betroffen ist, kann er mit dem Wort meist gleich etwas anfangen.
Viele Emotionalen Esser haben im Leben so weit alles im Griff: im Job läuft es, sie kriegen die vielfältigen Aufgaben in Familie, Freundes- und Bekanntenkreis gut geregelt und kommen ihren Verpflichtungen nach.
Nur in dem Lebensbereich, der ausschließlich sie selbst betrifft und in dem sie nur sich selbst Rechenschaft schuldig sind, also wenn es um Ernährung und Sport geht, läuft es nicht nach ihren Vorstellungen. Sie nehmen sich die nächste Diät so fest vor, wollen endlich regelmäßig zum Sport gehen und abnehmen, aber irgendein Anteil in ihnen sabotiert! Es ist wie verhext.
Oder es läuft für eine Weile gut, bis eine innere Stimme damit anfängt zu sabotieren: “Das kannst du jetzt wirklich mal locker sehen, mach doch eine Ausnahme!" oder “Ich lass mir doch nichts verbieten!”
Bei diesem Esszwang geht es darum, dass ein innerer Teil geschworen hat, sich nie wieder an Regeln zu halten, weil die Regeln, an die man sich in der Kindheit halten musste, schlimm waren oder als ungerecht und unfair empfunden wurden. So sind es heute die eigenen Regeln, die missachtet werden.
Ein weiterer Aspekt der Selbstsabotage ist eine unbewusste Überzeugung, dass es einem heute nicht rundum gut gehen darf. Die Autoritätspersonen aus der Kindheit (, selbst wenn sie nicht mehr leben,) sollen auf diese Weise sehen, dass sie etwas falsch gemacht haben. Denn wenn es einem richtig gut gehen würde, hieße es ja, dass sie damals alles richtig gemacht haben. Aber das haben sie nicht!
Also braucht man einen Bereich im Leben, in dem man es sich immer wieder vermasselt. Um ihnen immer noch zu zeigen, dass es nicht in Ordnung war, was sie getan haben.
Das ist ein etwas verzwickter Mechanismus. Deshalb lies gern noch weiter, wie genau das Verhalten von Autoritätspersonen in der Kindheit mit dem heutigen Essverhalten verwoben sein kann: Gründe für Emotionales Essen: Selbstsabotage.
Der Zwang, den Teller leer essen zu müssen
In meinem Programm spielt dieser Grund für Emotionales Essen eine sehr große Rolle bei vielen Teilnehmern. Sie fühlen diesen Zwang, aufessen zu müssen, können nicht anders handeln und übergehen dabei ihr Sättigungsgefühl. Es ist wichtiger, dass kein Essen auf dem Teller bleibt, anstatt die Körpersignale zu beachten. Wie kann es dazu kommen?
Oft hat das mit Erziehungsregeln beim Essen zu tun. Vielleicht hat man als Kind gelernt, dass
- die Sonne am nächsten Tag nicht scheint, wenn man nicht aufisst.
- die Kinder in Afrika verhungern.
- Essen knapp ist und deswegen kein Krümel verschwendet werden darf.
- die Oma traurig ist, wenn man den Teller nicht leer macht.
Mit diesen Regeln kann das Kind eine große Verantwortung empfinden ("Ich bin dafür verantwortlich, wenn morgen schlechtes Wetter ist!"). Es können auch Gefühle wie Scham ("Ich schäme mich, wenn ich Oma traurig mache.") oder Angst ("Wegen mir sterben die Kinder in Afrika?") entstehen. Wenn diese Gefühle nicht bewusst gemacht werden, tragen viele das noch im Erwachsenenalter in sich und richten sich beim Essen (unbewusst) danach. Und so kann es natürlich zum Überessen kommen, um diesen Gefühlen entgehen zu können.
Lies hier weiter, wenn du den Teller nicht leer mehr essen müssen möchtest 😉
Sich im eigenen Körper unsicher fühlen
Dieser Grund kann für Emotionale Esser wichtig sein, die mit dem Jojo-Effekt zu tun haben.
Häufig ist es so, dass sie für eine gewisse Zeit ihr Essverhalten unter Kontrolle haben oder die Diät durchhalten können, aber dann scheinen sie aus heiterem Himmel wieder zuzunehmen. Der Jojo-Effekt lässt grüßen.
Aber warum kommt es zur erneuten Gewichtszunahme?
Oft ist es so, dass ein Kompliment gemacht wurde, oder jemand hat bewundernd oder interessiert geschaut oder versucht zu flirten. Das klingt auf den ersten Blick toll, aber leider kann diese Aufmerksamkeit unbewusst Unsicherheit auslösen und an ein früheres Erlebnis erinnern.
Viele Menschen, besonders Frauen, haben in ihrer Kindheit Grenzverletzungen bezüglich ihres Körpers erfahren. Das können sexuelle Übergriffe gewesen sein oder ein verletzender Kommentar einer wichtigen Bezugsperson über den eigenen Körper und die Figur. Viele Emotionale Esser mit Übergewicht oder auch nur wenig Speck auf den Hüften haben darin eine Hilfe gefunden: Wenn ich Speck habe, bin ich weniger attraktiv und mein Körper bekommt weniger Aufmerksamkeit. Das ist sicherer! Das war in den meisten Fällen keine bewusste Entscheidung und es gibt auch andere Lösungen, z.B. weite Kleidung. Aber viele “wählen” den Speck als Schutz.
Wenn diese Entscheidung nicht bewusst gemacht wird, besteht dieser Überlebensmechanismus auch noch bei erwachsenen Emotionalen Essern. Hier geht es oft um starke Existenzängste, die stärker als jede Freude über ein Kompliment sind.
Hier bekommst du mehr Infos zum Jojo-Effekt.
Hochsensibilität
Zwischen Emotionalem Essen und Hochsensibilität kann man häufig einen Zusammenhang sehen.
Viele hochsensible Emotionale Esser nutzen das Essen, um sich zu erden und um besser mit sich und der Welt verbunden zu bleiben.
Zusätzlich wird das Essen unbewusst oft genutzt, um sich vor den Reizen, die Hochsensible stark wahrnehmen, zu “schützen”. Manche Hochsensible beschreiben, dass sie bei Überreizung “ihren Körper verlassen” und mit dem Fokus nur im Kopf sind oder sogar über ihm schweben. Durch die Körperempfindungen und -reaktionen beim Essvorgang hilft das Essen den Körper wieder wahrzunehmen und energetisch zurückzukommen.
Ein Beispiel kann das ewige Snacken auf einer Party sein. Vielleicht fällt es dir schwer, wenn du auf einer Party bist, nicht ständig zum Buffet zu gehen. Fühl mal rein, warum du das Essen in dieser Situation brauchst. Kannst du dich daran festhalten? Hilft es dir, deinen Körper zu spüren und besser bei dir zu bleiben? Ist es wie ein kleines Schutzschild vor den vielen Eindrücken oder betäubt es deine Sinne etwas? Lenkt es dich von dem (sozialen) Stress ab?
Hier findest du mehr Infos zu Emotionalem Essen und Hochsensibilität.
Grenzen setzen
Grenzen setzen ist ein großes Thema bei vielen Emotionalen Essern.
Einerseits fällt es vielen Emotionalen Essen schwer, beim Essen klare Grenzen zu setzen.
Dazu gehört, dass sie angebotenes Essen schlecht oder nicht ablehnen können und es dann essen, obwohl sie keinen Hunger haben. Die Sorge, den anderen vor den Kopf zu stoßen, ihn durch die Ablehnung des Essens zu verletzen oder seine Mühe nicht zu schätzen, ist zu groß. Also sagen sie lieber Ja.
Andererseits fehlt Emotionalen Essern in anderen Lebensbereichen oft die Fähigkeit, Nein zu sagen.
Häufig sind das Menschen, die sich viel um andere kümmern und sich aufopfern und ihre eigenen Bedürfnisse hintenan stellen. Oft ist abends der Akku dann so leer, dass seine Kompensation her muss: Essen! Oder das Essen ist eine Belohnung für die ganze Mühe oder auch ein Trost, weil man sich den Tag eigentlich anders vorgestellt hat.
Siehst du, dass das Essen nicht nötig wäre, wenn im Verlauf des Tages die eigenen Grenzen stärker abgesteckt und eingehalten würden?
Lies hier weiter zum Emotionalen Essen und Grenzen setzen.
Emotionales Essen
Als vorletzten Grund für Emotionales Essen möchte ich dir noch das typische Emotionale Essen vorstellen. Damit meine ich: essen, um Gefühle nicht zu fühlen.
Emotionale Esser essen, wenn sie traurig, wütend, gestresst, enttäuscht, einsam, gelangweilt, überfordert, frustriert, ängstlich, aufgeregt, nervös … und auch glücklich sind.
Essen ist ihre Strategie, mit Gefühlen umzugehen, von denen sie befürchten, dass sie sie sonst überfordern würden und die ihnen eher unangenehm sind.
Emotionales Essen ist eine Lösung, die häufig schon früh erlernt worden ist. Viele Emotionale Esser haben schon als Kind auf Essen als Trost, zur Belohnung, zur Beruhigung, zur Ablenkung, zum Zeitvertreib, … kurz als Hilfe zurückgegriffen. Oder haben es von ihrem Umfeld so gelernt.
Wenn das Emotionale Essen im späteren Leben übermäßig wird oder sich der Körper meldet, entsteht häufig der Wunsch, an dem Essverhalten etwas zu verändern.
Lies hier gern nochmal genauer, was Emotionales Essen ist.
Heißhunger
Beim letzten Grund für Emotionales Essen kommen wir zu einer speziellen Form des Emotionalen Essens. Es geht um Heißhunger.
Beim typischen Emotionalen Essen wird das Essen genutzt, um meist negativ bewertete Gefühle zu unterdrücken. Dazu kann auch Binge Eating gehören, das oft auch als Heißhunger beschrieben wird.
Hier geht es aber um eine andere Art von Heißhunger, bei dem bestimmte Speisen mit guten Gefühlen verbunden sind. Und aus dieser Verknüpfung entsteht der Wunsch, genau dieses Essen zu essen, um wieder mit dem guten Gefühl in Kontakt zu kommen.
Es kann sich zum Beispiel um ein bestimmtes Essen handeln, das Oma immer mit ganz viel Liebe zubereitet hat. Oder um das spezielle Eis, das man immer mit Papa zusammen gegessen hat.
Unbewusst besteht die Überzeugung, dass die Freude oder Geborgenheit mit diesem Essen verbunden ist, und man isst in der Hoffnung, dass man sich Liebe, die man eigentlich vermisst, mit dem bestimmten Essen zurückholen kann.
Nur leider klappt das nur teilweise. Es ist ja nur Essen und nicht die Liebe, die du vielleicht so gern nochmal fühlen würdest.
Mehr Infos zu Heißhunger als Grund für Emotionales Essen bekommst du hier. Dort gebe ich dir auch eine Übung an die Hand, mit der du Heißhunger ganz schnell lösen kannst.
Sooo, jetzt hast du einen guten Überblick! Hast du schon eine Idee, welche Ursachen auf dich zutreffen könnten? Erfahrungsgemäß hat man mit mehreren Themen zu tun und gerade die, die man strikt ablehnt, können die wichtigsten sein 😉
Bevor du gehst, möchte ich noch auf die Ursache hinter den Ursachen für Emotionales Essen zu sprechen kommen: Trauma.
Trauma hinter allem
Vielleicht hast du bei den Gründen für Emotionales Essen oben schon gesehen, dass es meist darum geht, bestimmte Gefühle nicht zu fühlen. Das Emotionale Essen beschützt sogar richtig davor, indem es die Gefühle deckelt, betäubt oder ablenkt.
Sei es, dass man keine Scham oder keine Angst verspüren möchte und deswegen brav den Teller leer ist.
Oder dass man das Unsicherheitsgefühl in seinem Körper nicht ertragen kann und deswegen wieder mehr isst und zunimmt.
Oder dass man sich nicht traut, Nein zu sagen, und abends wütend die Chips oder Nüsse zermalmt.
Oder dass man gar nicht weiß, wie man mit Glücksgefühlen umgehen kann und sie deshalb erstmal mit etwas Süßem dämpfen muss.
Ein erwachsener Mensch, der gelernt hat, mit seinen Gefühlen umzugehen, braucht kein Emotionales Essen oder eine andere Kompensationsstrategie, um seine Gefühle zu regulieren.
Das Problem ist aber, dass viele von uns gerade das nicht gelernt haben und auch mit Erwachsenen groß geworden sind, die das auch nicht konnten.
Hinzu kommt, dass wir eigentlich alle traumatisiert sind. Bitte erschrick jetzt nicht. In meinen Augen gehört Trauma zum Leben dazu. Das bedeutet aber nicht, dass wir alle offensichtlich Furchtbares erlebt haben müssen. Von außen betrachtet sind es oft nur ganz kleine Momente, die ein Trauma erzeugen können.
Was ist ein Trauma?
Ein Trauma entsteht oft zwischen dem 0. und dem 6. Lebensjahr. Wenn wir als kleine Kinder ein Erlebnis haben, das uns überfordert, und wir in unseren Gefühlen nicht begleitet werden, ist der Körper klug und sucht sich eine Lösung für das Problem, denn wir können nicht ewig in Ohnmacht und Überforderung bleiben. Verdrängen und ablenken ist eine Möglichkeit, mit der wir kurzfristig Erfolg haben, dabei müssen wir aber leider auch einen Teil von uns verdrängen bzw. abspalten.
Ungünstigerweise sind diese Gefühle aber durch die Abspaltung weiterhin in unserem Körper präsent. Wir haben sie nur ins Unterbewusstsein verbannt. Sie werden mit viel Mühe und Energie dauerhaft unterdrückt. “Ich will damit nie wieder in Kontakt kommen!” Und unser System gibt alles, dass es nicht dazu kommt. Diese Schutzfunktion ist das Trauma, das sich in Folge einer traumatischen Situation entwickeln kann. (Wenn nichts unterdrückt wird, entsteht auch kein Trauma.) Das Emotionale Essen ist einer dieser Unterdrückungsmechanismen.
Wenn uns später im Leben ein Ereignis an die traumatische Situation erinnert, werden die damals entstandenen, nicht verarbeiteten und abgespaltenen Gefühle wieder aktiviert. Meistens sogar, ohne die Verbindung zwischen dem Gefühl und dem ursprünglichen Ereignis sehen zu können.
Und dann passiert es, dass wir unbewusst mit diesen früheren kindlichen Gefühlen reagieren, was aber heute als Erwachsene/r häufig als sehr übertrieben erscheint.
Vielleicht kennst du solche Situationen, in denen du merkst, dass du unangemessen und übertrieben reagierst und gar nicht so richtig du bist. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dann ein Trauma von früher getriggert ist.
Hier gehe ich ganz konkret auf ein Trauma ein, das ein treibender Faktor für Emotionales Essen sein kann: Emotionales Essen und das Einschlaftrauma.
Und jetzt wird es vielleicht auch klarer, warum es nicht reicht, mit Willenskraft aus dem Emotionalen Essen aussteigen zu wollen.
Sobald ein traumatisches Erlebnis in deinem System wachgerufen wird, ist die Schutzstrategie des Emotionalen Essens sofort zur Stelle. Es ist deine Hilfe und dein Rettungsanker. Dein System tut alles dafür, dass du den Schmerz von früher aus der traumatischen Situation nicht nochmal spürst und lässt dich zum Essen greifen. So kann es (leider) ganz schnell zu einem Rückfall kommen. Mit der Absicht deines Systems, dass es dir besser geht und dir die überfordernden Gefühle von früher vom Hals gehalten werden. Dein Körper arbeitet für dich. <3 Hier kannst du dir noch mehr Infos zu Emotionalem Essen und Trauma holen.
In der Natur des Traumas liegt übrigens, dass du dich in den meisten Fällen nicht daran erinnern kannst. Dein System sorgt ja dafür, dass du nicht mehr mit dieser Erinnerung in Kontakt kommst. Aber dein Körper hat den Schmerz gespeichert und zeigt dir mit deinem Essverhalten immer wieder, dass es noch etwas zu heilen gibt.
Lass dir zum Schluss noch gesagt sein: Auch wenn sich das Thema jetzt riesig anhört und du dich fragst, ob es möglich ist, Emotionales Essen zu stoppen, habe ich eine gute Nachricht für dich: Man kann Emotionales Essen heilen.
Zur Lösung der Traumata, die hinter dem Essverhalten stecken, arbeite ich mit der Klopftechnik. In meinem Online-Kurs, das Endlich frei!- Programm, kümmern wir uns mit speziellen Klopftechniken um jede Ursache einzeln. Wenn du erstmal für dich alleine weiterschauen möchtest, dann empfehle ich dir meine Übungen, um Emotionales Essen zu überwinden.
Also, ja, du kannst den Weg daraus finden. 💛
Bilder: Canva