28. Juli 2020

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Gründe für Emotionales Essen: Heißhunger

Von Ilga Pohlmann

Zum Mitnehmen aus der Folge
Heißhunger: Der intensive Drang, etwas ganz Bestimmtes essen zu müssen, und dafür auch bis ans andere Ende der Stadt zu fahren. Dieser Drang hängt meist mit einer schönen Erinnerung aus der Vergangenheit zusammen und man meint, dass man dieses Gefühl nur mit Hilfe des Essens zurückbekommen kann. Wird diese Verknüpfung ins Bewusstsein geholt, kann sie gehen.

Podcast-Transkript

Heißhunger – Kennst du bestimmt, oder?

Ich rede nicht davon, dass du den ganzen Tag draußen rumgerannt bist, vielleicht Fahrrad gefahren bist und dann nach Hause kommst und total ausgehungert über den Kühlschrank herfällst. Das ist häufig einfach nur Hunger.

Ich rede von Heißhunger auf emotionaler Ebene, also von Heißhunger als eine spezielle Form des Emotionalen Essens. Wenn du schon gegessen hast, aber ein quälendes Gefühl in dir hast, dass du eine bestimmte Süßigkeit oder ein ganz bestimmtes Essen jetzt unbedingt haben musst. Vielleicht fährst du dafür noch durch die ganze Stadt, damit du es endlich bekommst.

Die amerikanisch- oder englischsprachigen Länder sprechen in diesem Fall von Craving. Im Deutschen haben wir kein so gutes Wort dafür. Craving lässt sich umschreiben mit dem dringenden Appetit auf ein ganz bestimmtes Lebensmittel. Auf diesen Heißhunger beziehe ich mich. Wenn du ihn schon mal erlebt hast, weißt du garantiert auch, wie nervig und wie dringend er sein kann.

Ich hatte eine Teilnehmerin, die nachts aus dem Bett aufstehen und sich ein Eis holen musste. Zu Hause hatte sie vorsichtshalber keins mehr. Also ist sie mitten in der Nacht zur nächsten Tankstelle gelaufen und hat sich dort das Eis gekauft. Nachdem sie es gegessen hatte, ist sie wieder ins Bett gegangen. Das ist wirklich dringender Heißhunger.

Nicht jeder hat so starken Heißhunger, aber bestimmt kennen viele von euch das Gefühl, plötzlich ein bestimmtes Stück Kuchen, eine bestimmte Tafel Schokolade oder eine bestimmte andere Süßigkeit haben zu müssen. Bestimmt sind viele von euch schon extra losgelaufen, um sich dieses bestimmte Lebensmittel zu besorgen. Ich kenne das ganz gut, oder besser: kannte das! Mittlerweile habe ich das gelöst, aber durch meine Teilnehmer und Klienten habe ich damit noch tagtäglich zu tun. 


Was steckt hinter diesem Heißhunger?

In diesem Artikel möchte ich euch gern etwas über Heißhunger erzählen und darüber, was ich denke, was hinter dem Heißhunger steckt. 

Meiner Meinung nach geht es bei dieser Art von Hunger überhaupt nicht um das Lebensmittel, auch wenn es noch so dringend und wichtig erscheint, genau dieses Lebensmittel zu essen. Ich sehe den Heißhunger eigentlich nur als Symptom dafür, dass wir uns nach einer bestimmten Liebe sehnen und diese nicht mehr bekommen.

Was genau meine ich damit? Denk mal kurz nach. Welche Süßigkeit kannst du nicht im Haus haben, ohne dass sie dich aus dem Schrank ruft? Was darfst du nicht kaufen, weil du es sofort aufisst, wenn es nur im Haus ist? Bei welcher Süßigkeit oder bei welchem Essen kannst du einfach nicht aufhören zu essen? Egal, wie viel du davon schon hattest, du musst die Packung einfach leer essen! Welches Essen löst das bei dir aus? Und dann gehe mal in der Zeit zurück und erinnere dich. Mit welchen Ereignissen und Menschen verbindest du dieses Essen? Viele von euch werden jetzt wahrscheinlich bei einer schönen Situation aus der Vergangenheit landen. Genau da liegt der Punkt. 

Bei den Leuten, die sich nicht an ein schönes Ereignis erinnern können, ist es kein klassischer Heißhunger. Bei ihnen geht es direkt um das Emotionale Essen, also um das Verdecken von ungewollten Gefühlen mit Essen.

Photo by Pablo Merchán Montes on Unsplash

Aber viele von euch werden sich an schöne Familienerlebnisse erinnern. Du erinnerst dich vielleicht, wie dein Vater immer mit dir zur Tankstelle gefahren ist und du dir etwas aussuchen durftest. Oder du erinnerst dich an schöne Besuche in der Eisdiele, bei denen deine Mutter nur für dich da war. Oder du erinnerst dich an deine Oma, die ein bestimmtes Essen immer extra für dich zubereitet hat. All diese Erinnerungen, die an Essen gekoppelt sind, können Heißhunger im Erwachsenenalter auslösen. 

Erinnere dich also an dein schönes Erlebnis und denk an die Person, die in diesem Moment am wichtigsten war. Erinnere dich an das Gefühl, das du für diese Person empfunden hast. Ich verspreche dir: In 90 Prozent der Fälle ist es nicht das Essen, das du willst. Was du wirklich willst, ist, dieses Gefühl wieder zu spüren. Wieder mit dieser Person zusammen zu sein, diese Geborgenheit wieder spüren zu können. Dieses Gefühl, angenommen, sicher zu sein und geliebt zu werden, wieder zu spüren. Aber dieser Wunsch ist dir nicht bewusst und er ist überdeckt von dem Appetit auf die Süßigkeit oder auf das Essen. Es ist zu einer Art Fehlschaltung in deinem Gehirn gekommen. Du sehnst dich nach diesem Gefühl, aber dein Gehirn hat abgespeichert, dass es dir besser geht, wenn du dieses Essen isst. Denn das Essen aktiviert dieses Gefühl, nach dem du dich sehnst.

Wenn wir Musik von früher hören, passiert uns manchmal dasselbe: Wir landen wieder in der Gefühlssituation von damals. Vielleicht kennt ihr das auch von Gerüchen. Wenn man einen Geruch riecht, den man lange nicht mehr gerochen hat, ist man plötzlich wieder in der Situation von früher. Genau das passiert auch mit Essen und Geschmack.

Wenn du das Essen isst, das du damals in einer schönen Situation gegessen hast, wirst du an das wohlige Gefühl von damals erinnert. Das passiert im Unterbewusstsein. Es ist aber nicht das Essen, das das wohlige Gefühl ausgelöst hat, sondern die Person, die dir damals das Gefühl gab. 

Es ist sehr wichtig, sich das klar zu machen, um den Heißhunger zu beenden.

Mit Hilfe der Klopftechnik entkoppeln wir mit meinen Teilnehmern das Essen von dem Gefühl. Wir gehen in die Situation von damals zurück und trennen das Essen und den Geschmack von dem Liebesgefühl zu der geliebten Person. Nach der Entkoppelung kann das Gehirn wieder direkt in die Erinnerung gehen und muss nicht den Umweg über das Essen wählen. Du bist dann fähig, wenn du nach so einem schönen Gefühl verlangst, zu dem schönen Gefühl in der jeweiligen Situation mit der Person zurückzugehen und dich vielleicht von dieser Person in Gedanken umarmen zu lassen und damit das Geborgenheitsgefühl zu bekommen. Du brauchst dann das Essen nicht mehr! 

Das ist verrückt. Als ich das das erste Mal gehört habe, da dachte ich mir: „Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass das so einfach ist!“ Aber ich habe es jetzt schon so häufig gemacht und weiß mittlerweile: Meistens ist es wirklich so einfach! 

Wenn du diese Entkoppelung von Essen und Gefühl selbst ausprobieren möchtest, findest du hier ein kurzes Video, in dem ich erkläre, wie das geht. Du kannst sofort mitmachen und es testen! 

Stoppe deinen Heißhunger in nur 8 Minuten!

Mit dieser kraftvollen Methode bekommst du deinen Heißhunger in den Griff. Probiere es sofort aus.

Das Video dauert nur acht Minuten und das reicht oft schon. Bei manchen kann die Übung etwas länger dauern. Manche Menschen brauchen zwei oder drei Klopfrunden hintereinander, damit die Kopplung des Gefühls an das Essen komplett gelöscht wird. Aber im Großen und Ganzen ist das Klopfen eine sehr einfache Technik, mit der man diese Kopplung von Emotion zum Geschmack und Konsistenz des begehrten Essens schnell trennen kann. Und dann ist man wieder frei. Anschließend kann man diese Süßigkeit weiterhin essen, aber man muss es nicht mehr so übertreiben!

Warum glauben wir, dass uns das Essen helfen kann?

Wir verwechseln das Essen mit der Liebe zu der Person. Es fühlt sich ähnlich an, aber es ist nur ein schlechter Ersatz. Es ist, als ob wir 80 Prozent der Liebe bekommen. Wir hoffen, dass die 100 Prozent voll werden, wenn wir weiter essen. Damit wir dann endlich vollständig von der Liebe erfüllt sind. Aber das ist eine Farce. Bevor es soweit kommt, ist die Packung leer und dir ist schlecht.

Essen kann uns diese Liebe nicht geben. Wir denken das nur. Eigentlich denken wir das nicht einmal bewusst. Es ist etwas, das im Unterbewussten statt findet. Bewusst bekommen wir gar nicht richtig mit, was da in uns passiert. 

Photo by Luiza Braun on Unsplash

Wenn du in Zukunft in so einer Situation bist und plötzlich viel zu viel von etwas essen musst, kannst du kurz innehalten und dich fragen: „Was ist es denn eigentlich, was ich brauche? Welche Person ist es denn?“ Wenn es typischer klassischer Heißhunger ist (dein Appetit also an ein positives Gefühl gekoppelt ist) und nicht Emotionales Essen (das Unterdrücken von negativen Gefühlen), wird ganz sicher diese Person vor deinen Augen auftauchen. In dem Fall kannst du die Übung machen, die du in meinem kostenlosen Video hier findest. Du kannst diese Verbindung entkoppeln und dann frei sein!


Es schmeckt nicht mehr!

Ich möchte dich vorwarnen. Es kann sein, dass dir die Süßigkeit hinterher überhaupt nicht mehr schmeckt. Ganz besonders bei den vielen verschiedenen Riegeln und den billigen Schokoladen kann das durchaus die Möglichkeit sein. Wenn ich mit den Leuten gearbeitet habe, sagen sie ganz häufig: „Ich schmecke gar nicht mehr das cremige Schokoladige. Ich schmecke eher das Chemische.“ Oder sie schmecken die Farb- oder Süßstoffe. Den Leuten kommt es nicht mehr so köstlich und lecker vor, weil das Wichtigste, die Liebe, aus dem Lebensmittel rausgenommen wurde. Dann passiert es manchmal, dass das Lebensmittel nicht mehr schmeckt. Aber keine Sorge, falls das bei dir der Fall sein sollte, wirst du dich nicht darüber ärgern. 

Es gibt auch die Fälle, bei denen die Süßigkeit den Leuten weiterhin schmeckt. Allerdings brauchen sie dann nur noch ein kleines Stückchen davon und sind gesättigt vom Süßen. 


Das Ziel

Ich möchte gar nicht erreichen, dass man ein Lebensmittel nie wieder essen darf oder will. Das Ziel meiner Arbeit ist es, dass man etwas von dem Lebensmittel isst und aufhört, wenn der Körper genug hat. Das Ziel ist es, nicht mehr so zu übertreiben, damit es einem später nicht schlecht geht.

Also, demnächst wirst du ein Stück Schokolade essen, danach die Packung wieder in den Schrank legen können und sagen: „Ok, das war’s für heute. Ich habe keine Lust auf mehr.“ Was kann Besseres passieren? Du hast den Genuss. Du hast keinen Verzicht, weil du den Genuss hattest, und du stoppst, bevor es dir schlecht geht, du an Gewicht zunimmst oder gesundheitlich unter den vielen Süßigkeiten leidest.

Was will man mehr? Ich finde, das ist das absolute Ziel. Das ist die absolute Freiheit, wenn man sich keine Gedanken mehr darüber machen muss, welche Mengen man essen darf, wann man stoppen muss, wann man gesunde Sachen essen muss. Wenn das alles intuitiv wird und Essen keine große Rolle mehr spielt, ist das für mich die wahre Freiheit. (Hier kannst du mehr zum Intuitiven Essen lesen.)

Dafür sind wir Menschen eigentlich hier auf der Erde. Wir haben Wichtigeres zu tun als uns die ganze Zeit um Essen zu kümmern oder Bedürfnisse mit Essen zu stillen, die auf andere Art und Weise ganz einfach wirklich befriedigt werden.

Wir brauchen eigentlich nur verstehen, wie wir unsere Gefühle und Bedürfnisse wirklich fühlen und stillen können. Es geht darum, zu verstehen, was wirklich in uns passiert und was wir wirklich brauchen. Wenn wir das verstehen, können wir grundlegend etwas verändern. 

Photo by Nathan Bingle on Unsplash


Klopfen hilft, die Verknüpfungen zu lösen

Wer Interesse hat, auf Dauer wirklich frei zu essen, für den ist vielleicht mein Endlich frei Essen!-Programm etwas. Zusammen kümmern wir uns um Programme, die in der Kindheit bei uns entstanden sind und die uns automatisiert daran halten, emotional zu essen. (Schau mal hier zu Emotionalem Essen und Trauma.)

Wir sprechen in meinem Programm über Heißhunger und kümmern uns um Selbstsabotage

Wir beschäftigen uns mit körperlichen und sexuellen Grenzverletzungen, denn diese stehen  ganz stark in Verbindung mit übermäßigem Essen. Speck kann uns davor schützen, zu attraktiv zu sein, und das kann Sicherheit vermitteln, die gar nicht mehr notwendig ist. (Darüber kannst du hier zum Jojo-Effekt mehr lesen.)

Es geht auch darum zu lernen, Grenzen zu setzen, denn häufig ist das Unvermögen Grenzen zu setzen ursächlich für Emotionales Essen (Emotionales Essen und Grenzen setzen).

Wir sprechen außerdem über das Thema „Ich bin nicht genug, ich bekomme nie genug, ich komme immer zu kurz.“ und natürlich über das große Thema des Emotionalen Essens (Was ist Emotionales Essen?). Wir schauen uns also die Ursachen von Emotionalem Essen genau an und bearbeiten sie.

Ich gebe euch Anleitungen zum Klopfen, damit ihr zu Hause in eurem Wohnzimmer an euren Themen arbeiten und sie nach und nach auflösen könnt. Um mit den anderen Teilnehmern und mit mir im Kontakt zu stehen, gibt es eine Facebook-Gruppe (Update: Ich nutze mittlerweile kein Facebook mehr. Die begleitende Gruppe befindet sich in meinem Mitgliederbereich auf meinem Server). Dort gibt es jederzeit die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen und einzeln von mir gecoacht zu werden.

Im Mitgliederbereich stehen für euch ganz viele Videos und Audioaufnahmen zum Mitklopfen bereit und ihr findet dort Erklärungen dazu, was hinter dem gezwungenen Essen steht und warum wir diese Arbeit überhaupt machen. 

Gib nicht auf!

Wenn dich das Thema/mein Programm irgendwie ruft und du die Klopftechnik spannend findest, wenn du irgendwie spürst, dass das deine Hilfe wäre, dass das vielleicht endlich die Lösung für dein großes Problem bringt, dann gib dem ruhig nach. Es ist möglich, Emotionales Essen zu stoppen!

Viele Leute hatten es schon aufgegeben, kommen dann doch zu mir und schöpfen Hoffnung. Ich sage euch, das Klopfen ist für mich das absolute Wunder. Es ist ein absolutes Wundermittel, das so einfach funktioniert!

Natürlich muss man die Arbeit machen! Man muss dran bleiben, man muss die Arbeit machen, aber die Erfolge zeigen sich doch relativ schnell. Um komplett aus dem Phänomen des Emotionalen Essens rauszukommen, kann man meiner Meinung nach ein halbes oder ganzes Jahr einrechnen.

Je häufiger man klopft, desto schneller ist man dadurch. Meiner Erfahrung nach ist es aber so, dass die Leute nicht ständig dran bleiben und nicht immer klopfen, sondern dass sie auch mal Wochen Pause machen und danach wieder an die Arbeit gehen. Klar, das ist ein Prozess und der muss gelebt werden. Er muss durchschritten werden und es gibt mal Höhen und mal Tiefen. Manchmal hat man keine Lust, manchmal viel Lust. Mal ist man sehr motiviert, mal hat man überhaupt gar keinen Bock mehr. Und es dauert. Aber insgesamt ist das Klopfen sehr schnell. Ich meine, dass es schneller geht als viele andere Therapieformen, weil man direkt an die Wurzel des Problems kommt und es dort auch lösen kann. 

Also, wenn euch dieses Programm interessiert und ihr fühlt, dass das vielleicht eine Lösung für euch sein könnte, findet ihr hier das Programm

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