14. Februar 2024

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Emotionales Essen und Grenzen setzen

Von Ilga Pohlmann

Zum Mitnehmen: 
Die fehlende Fähigkeit, Grenzen zu setzen, spielt ganz oft in Emotionales Essen rein.

Einerseits fällt es vielen Emotionalen Essern schwer, beim Essen klar und deutlich Nein zu sagen. Andererseits wird Emotionales Essen dadurch begünstigt, wenn man in seinem Leben die eigenen Grenzen, Bedürfnisse und Wünsche übergeht, dadurch unzufrieden und erschöpft wird und anschließend als Trost zum Essen greift. Die Klopftechnik hilft, herauszufinden und zu lösen, was einen davon abhält, die eigenen Grenzen klar zu kommunizieren. 

"Nein, danke, für mich gerade keinen Keks."

Essen spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Im Sommer treffen wir uns zum Picknicken oder Grillen. Im Winter naschen wir gerne gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt oder essen Kuchen beim Adventskaffeetrinken. Besondere Essen sind fast bei jeder Feier sehr wichtig, um angemessen zu feiern. 

Wenn man gut bei sich bleiben und Grenzen setzen kann, sind diese Situationen (“essenstechnisch”) unproblematisch. Für viele emotionale Esser wird es allerdings stressig!

Es gibt z.B. Menschen unter uns, die das Essen unbewusst nutzen, um besser mit ihrem Körper verbunden zu bleiben (siehe Emotionales Essen und Hochsensibilität). 

Anderen fällt es einfach schwer, in geselligen Situationen Nein zu sagen: Ich werde im Biergarten wieder nicht Nein zum Alkohol sagen können. / Oh nein, ich werd mich beim Nachtisch wieder nicht beherrschen können. Sie nehmen sich so fest vor, nach einer Portion Nachtisch zu stoppen, nur um dann beim gemeinsamen Essen wieder zu scheitern.

Erkennst du dich da wieder? 

Fehlende Grenzen beim Essen

"Nein, danke, ich möchte nicht mehr."

Ist das ein Satz, der in bestimmten Situationen einfach nicht aus deinem Mund kommen will? Oder scheinen die anderen ihn gar nicht zu hören, denn da liegt schon das nächste Stück Kuchen auf deinem Teller?

--> Wenn du das kennst, dann kann es gut sein, dass es dir schwer fällt, Grenzen zu setzen.

Viele von uns haben nicht gelernt, klar und bestimmt Nein zu sagen, ihre Wünsche deutlich zu äußern und ihre Grenzen auszudrücken. 

Sie wurden in ihrer Kindheit vielleicht nicht dazu ermutigt, Nein zu sagen. Vielleicht gab es Strafen, wenn das Kind zu stark für sich selbst eingestanden ist. Vielleicht waren die Erwachsenen einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als auf das Kind eingehen zu können, und haben ihm Dinge gegen seinen Willen übergestülpt. 

Wenn diese Kinder von damals heute als Erwachsene versuchen, eine Grenze zu setzen, aber insgeheim gar nicht so sicher sind, dass das in Ordnung ist (So haben sie es ja gelernt!), wird das auch nicht viel Wirkung haben. Ihre Aussagen haben dann keine Überzeugungskraft und kommen bei anderen nicht klar an. Es ist, als ob der andere diese Unklarheit spüren und die Aussage nicht hören kann. 

Und dann ärgert man sich, dass der andere die Grenzen ignoriert! Aber eigentlich reagiert er nur auf die Unsicherheit, die beim Nein mitschwingt: Also, eigentlich will ich nicht, aber es sieht schon lecker aus, ... ich könnte ja ... Vielleicht … oder ... Sie hat sich doch so viel Mühe gegeben, ich will jetzt nicht nein sagen, sonst mag sie mich vielleicht nicht mehr.

Und dann passiert es, dass wir gegen unseren Willen doch noch ein Stück Kuchen essen oder der Freundin den Gefallen erfüllen, obwohl wir uns eigentlich dringend ausruhen müssten.

Trinkst du einen mit, obwohl du nicht willst?

Oft kann man dieses Phänomen auch beim Alkohol beobachten. Ich höre nicht selten, dass Menschen einen mittrinken, weil sie sich nicht trauen, Nein zu sagen.

Wenn wir es also in Situationen des gemeinsamen Essens oder Trinkens nicht schaffen, unsere Grenzen zu kommunizieren und zum Beispiel Essen abzulehnen, ist Überessen eine häufige Folge. 

Emotionales Essen Grenzen setzen

Emotionales Essen als Folge von fehlenden Grenzen

Häufig fällt es Emotionalen Essern jedoch nicht nur beim Essen und Trinken schwer, klare Grenzen zu setzen. 

Die nicht ausreichend verinnerlichte Erlaubnis, Nein zu sagen, hat meist auch Auswirkungen auf andere Lebensbereiche. Auf der Arbeit, wenn man es nicht schafft, Aufgaben vom Chef abzulehnen, oder in der Familie, wenn die Bedürfnisse der anderen immer an die oberste Stelle gestellt werden. Oder wenn man in der Freundschaft immer für die Freundin da ist, auch wenn man selbst eigentlich keine Kraft mehr hat. 

Schlussendlich verlassen wir damit uns selbst und sind uns selber nicht treu. Das spüren wir durch Unzufriedenheit, Ärger oder pure Erschöpfung. Weil wir uns zu viel aufhalsen. Und als Trost greifen wir zum Essen! Oder wir unterdrücken den Ärger mit Essen, weil wir uns ja nicht trauen, unsere Bedürfnisse auszusprechen.

Siehst du den Zusammenhang? Wärst du im Vorfeld für dich eingestanden, bräuchtest du anschließend nicht das Essen. 

→ Das Thema Grenzen setzen und das Essverhalten können also einerseits direkt zusammenhängen (Du lässt dich gegen deinen Willen zum Essen überreden.) und sich andererseits indirekt beeinflussen (Du hast nicht Nein gesagt und isst aus dem daraus entstehenden Druck anschließend emotional.)

Was die anderen damit zu tun haben. 

Häufig kommt an dieser Stelle der Einwand: Wenn andere Menschen meine Grenzen nicht beachten, dann haben sie Schuld!

Ich sehe das etwas anders: Wenn andere Menschen unsere Grenzen übertreten und unsere Wünsche nicht beachten, dann – und jetzt wird’s kurz unangenehmen – liegt das oft an uns selbst!

Emotionales Essen Schuld

Wir haben zwar meistens die Tendenz, dem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben („Er hört mir einfach nicht richtig zu!“), dabei liegt es häufig daran, dass wir so kommunizieren, dass der andere uns gar nicht richtig hören kann.

Wenn wir nur mit halber oder wenig Kraft „Nein“ sagen, wenn wir nicht zu 100% hinter unseren Wünschen und Grenzen stehen, dann kommt genau das beim anderen an. Er hört dann: Sie sagt zwar „Nein“, aber so richtig ernst meint sie es wohl nicht. Dann kann ich sie ja doch noch um den Gefallen bitten.

Aber jetzt zur guten Nachricht:

 🎉 Die Lösung des Problems

Wenn es an uns liegt und daran, mit welcher inneren Haltung wir unsere Grenzen kommunizieren, liegt es auch in unserer Macht, da mehr Kraft reinzubringen. Wir können an unserer inneren Klarheit und Überzeugung arbeiten, mit der wir unsere Wünsche aussprechen.

Wichtig ist dabei, dass wir uns anschauen, welche Gefühle verhindern, dass wir mit Klarheit und Überzeugung sprechen. Warum trauen wir uns nicht, Nein zu sagen?

Die Antworten darauf sind meist solche:

  • Ich möchte die Stimmung nicht vermiesen.
  • Ich möchte nicht die Einzige sein, die keinen Alkohol trinkt.
  • Ich möchte nicht ausgeschlossen werden.
  • Ich stelle mich aber auch an. Ich kann doch ruhig noch ein bisschen Nachtisch mitessen.
  • Ich möchte Oma nicht kränken. Sie ist so stolz auf ihren Kuchen.
  • Vielleicht mögen sie mich dann nicht mehr?
  • Ich will keine Extrawurst.

Wenn man genauer hinsieht, kann man erkennen, dass dahinter ganz oft Ängste oder Scham stecken.

Wir schämen uns vielleicht für das, was wir wollen, und schon verliert unser ausgesprochener Wunsch an Kraft. Oder wir haben Angst, unser „Nein“ auszusprechen, weil wir befürchten, Ärger zu bekommen oder abgelehnt zu werden.

Oft haben diese Gefühle ihren Ursprung in der Kindheit. Beim Klopfen wird immer wieder klar, dass wir als Kinder oft zu viel Verantwortung übernommen haben, also über unsere Grenzen gegangen sind, es aber bei der inneren Arbeit trotzdem schwer fällt, diese Verantwortung wieder dorthin zu geben, wo sie hingehört und zwar an die Erwachsenen. Den inneren Kindern fällt gerade dies aber schwer, weil sie zum Beispiel Mitleid mit ihren Eltern oder Angst haben, dass die Eltern es nicht schaffen, wenn man sich klar abgrenzt.

--> Die Lösung ist, die Gefühle zu sehen und zu lösen, die davon abhalten, Grenzen zu setzen.

Dafür habe ich eine super Technik für dich. Ich zeig dir, wie du das schaffen kannst!

Gefühle wie Angst und Scham sind die Ursache, dass du dich nicht traust, deine Wahrheit überzeugt und bestimmt zu sprechen!

Aber wenn du das löst und dann keine Angst, kein Mitleid und keine Unsicherheit mehr im Weg stehen, "Nein!" zu sagen, dann hat das Nein auch diese klare Kraft.

Wenn du dann innerlich spürst, dass deine Wünsche und Grenzen völlig in Ordnung sind, wirst du sie auch überzeugt und ohne Angst kommunizieren können. 

Du sagst dann ganz selbstverständlich, bestimmt und aus einer inneren Ruhe:
„Nein, das will ich nicht. Sorry.“

Und so kann der andere dich hören. So funktioniert es!

Yeah!

Stell dir mal vor, du bist ganz in deiner Kraft! Erahnst du schon das Gefühl von Klarheit und Bestimmtheit? Fühlst du schon, wie viel Kraft das in dein Leben bringen würde? Ganz schön mächtig, oder? Und ganz nebenbei kann das Emotionale Essen so von ganz allein stoppen

In meinem Workshop Grenzen setzen zeig ich dir, wie das geht. Probier es doch einfach mal aus:


Bilder: Canva und Pixabay von Ryan McGuire, Oliver, Ra Mu

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