Zum Mitnehmen:
Beim Emotionalen Essen versuchen wir, unangenehme Gefühle mit dem Essen zu überdecken, während beim Heißhunger positive Erinnerungen an ein bestimmtes Essen gekoppelt sind. In beiden Fällen kann man die Klopftechnik nutzen, um an die Wurzel des Problems zu gelangen und es endlich zu lösen.
Mit der Heilung der verschiedenen Gründe für dein Essverhalten wirst du nach und nach immer freier. Und dein Essen wird wieder intuitiv.
Viele von uns kennen die Situation: Ein stressiger Termin, eine langweilige Arbeit oder ein kurzer Moment der Einsamkeit und plötzlich ist der Wunsch nach Essen da! Und es ist dringend! Das Gefühl gaukelt vor, dass es sich um Hunger handelt, aber wenn man genau hinschaut, ist es nicht ein knurrender Magen, der um eine Mahlzeit bettelt. Trotzdem erscheint die Nahrungsaufnahme extrem notwendig zu sein. Das Verlangen nach einem Snack hält sich hartnäckig. Egal was, es muss jetzt sofort etwas zum Essen aufgetrieben werden!
Meist wird erst nach dem Essen klar, dass es sich nicht um körperlichen Hunger gehandelt hat, sondern um das Phänomen des Emotionalen Essens. Ganz deutlich ist nämlich, dass sich keine befriedigende Sättigung einstellt wie nach echtem Hunger, sondern eher ein übervolles und unzufriedenes Gefühl.
Emotionales Essen passiert vor allem dann, wenn wir essen, ohne dass wir Hunger verspüren. Also, wenn wir aus irgendeinem Grund, Lebensmittel konsumieren oder auch trinken, ohne dass wir hungrig sind. Manche Menschen essen, wenn sie traurig sind. Andere essen, wenn sie wütend sind. Wieder andere essen, wenn sie sich ohnmächtig fühlen. Und so gibt es viele verschiedene Essensanreize.
Viele Menschen, die sich bisher als Vielfresser oder verfressen angesehen haben, können mit der Erklärung des Emotionalen Essens sofort etwas anfangen. Hinter dem Bedürfnis viel zu essen liegen gute Gründe und nicht der des „Verfressenseins“!
Auch wenn es uns unangenehm ist, weil wir mit Sucht eigentlich nichts zu tun haben möchten und bloß nicht als süchtig gelten wollen: Das Emotionale Essen gehört zum großen Feld der Sucht und zwar der Essenssucht.
Warum ist das so? Dazu schauen wir uns die Definition von Sucht an:
Man tut etwas, von dem man genau weiß, dass es einem nicht gut tut, und trotzdem tut man es immer wieder.
Ist es nicht genau das, was beim Emotionalen Essen passiert? Man weiß eigentlich genau, dass einem das ständige Schokoladenessen nicht gut tut und doch tut man es immer wieder! In der Sucht fühlen wir uns wie gezwungen, etwas gegen besseres Wissen und bessere Absichten zu tun.
Es gibt zwei Arten von Sucht. Sucht kann substanz- (Alkoholsucht, Rauchen, Zuckersucht, o.ä.) oder verhaltensbasiert (Spielsucht, Workaholic, Sexsucht, o.ä. ) sein. Die Ursache von jeglicher Sucht ist jedoch immer dieselbe: Hinter jeder Sucht liegt ein Schmerz.
Das Suchtmittel lindert den Schmerz
Mit dem Suchtmittel oder dem Suchtverhalten versucht der Süchtige sich Erleichterung von dem Schmerz zu verschaffen. Das funktioniert auch, meist jedoch nur für kurze Zeit. Schon ist er auf der Suche nach der nächsten Erleichterung und greift erneut nach dem Suchtmittel.
Gabor Maté, ein mittlerweile ziemlich berühmter kanadischer Arzt, der sich viel mit dem Thema Trauma und Sucht beschäftigt hat, stellt fest:
„Die Frage ist nicht, warum die Sucht, sondern warum der Schmerz.“
Mit der Annahme, dass hinter jeder Sucht ein Schmerz steckt, nähern wir uns dem Thema aus einer anderen, liebevolleren Perspektive als die übliche Perspektive.
Üblicherweise wird Sucht als etwas Schlimmes betrachtet, das anfängt einen zu kontrollieren, wenn man das Suchtmittel zu häufig und in großen Mengen konsumiert. Süchtige werden folglich als willensschwach und als Versager angesehen: „Sie kriegen es einfach nicht hin, sich zu disziplinieren und wenig Alkohol/Süßigkeiten/Serien/… zu konsumieren. Pech gehabt! Selber Schuld! Sie müssten doch nur ein bisschen mehr Standhaftigkeit an den Tag legen.“
Bei diesem Dankansatz stimmt jedoch etwas nicht. Gabor Maté erklärt:
„Nicht jeder Traumatisierte ist süchtig, aber jeder Süchtige ist traumatisiert.“
Ein traumatisierter Mensch ist ein Mensch, der einen unverarbeiteten Schmerz in sich trägt. Wenn jedoch nicht jeder Traumatisierte süchtig ist, bedeutet das im Umkehrschluss, dass es nicht das Suchtmittel ist, das einen süchtig macht. Es ist nicht die böse Zigarette, die einen abhängig macht, und der Süchtige ist nicht zu schwach, um ihr zu widerstehen!
Sondern der Süchtige nutzt das Suchtmittel, um das Trauma erträglich zu machen und um den Schmerz zu betäuben. (Emotionales Essen und Trauma)
Emotional gesunde Menschen sind in der Lage, mal ein Stück Kuchen zu essen oder gelegentlich ein Glas Alkohol zu trinken, aber sie brauchen das Suchtmittel nicht. Sie brauchen das Suchtmittel nicht, um einen Schmerz nicht fühlen zu müssen.
Sie nutzen das Suchtmittel nicht, um Verbindung zu erfahren, die ihnen an einer anderen Stelle fehlt. Johann Hari sagt: „Das Gegenteil von Sucht ist nicht Nüchternheit, sondern menschliche Verbindung.“
Traumatisierte Menschen haben an irgendeinem Punkt die Verbindung zu sich, ihren Gefühlen oder auch zu anderen Menschen verloren und binden sich deswegen an ein Suchtmittel. Sie nutzen das Suchtmittel als Ersatz für die fehlende Bindung. Tragischerweise wird ihnen das Suchtmittel nicht das geben können, was sie in ihm suchen. Es ist ja nur Essen; es ist ja nur Alkohol.
Am besten schauen wir uns die Sache mit dem Trauma nochmal genauer an. Ein Trauma ist ein unverarbeitetes Gefühl, das im Unterbewusstsein gespeichert ist und unbewusst auf unser heutiges Verhalten wirkt.
Wie entsteht ein Trauma?
Wir erleben alle als Kinder Situationen, in denen wir überfordert sind. Die Überforderung, welcher Art auch immer, löst unangenehme Gefühle in uns aus. Das sind Gefühle, die uns alarmieren und uns mitteilen, dass die Situation uns nicht gut tut. Wenn nun in solchen Situationen niemand da ist, der uns erklärt, wie wir mit diesen Gefühlen umgehen können und uns durch die Gefühle begleitet, kann sich ein Trauma entwickeln. Ein Trauma entsteht dann, wenn ein Gefühl nicht verarbeitet (= gefühlt) wird und wir stattdessen versuchen, das Gefühl zu unterdrücken, um es nicht fühlen zu müssen.
In der Kindheit ist das sehr üblich. Kinder werden schnell abgelenkt, indem sie zum Beispiel schnell mit Süßigkeiten getröstet werden oder ihnen ganz einfach gesagt wird: „So schlimm ist das nicht! Du brauchst nicht traurig sein!“ In diesen Augenblicken sind Kinder überfordert. Schließlich sind sie traurig, wütend oder verzweifelt. Häufig trauen sich Kinder gar nicht, ihre Überforderung auszusprechen, weil sie denken, dass sie gerade falsch sind oder dass sie Schuld sind. In diesen Momenten kann es dazu kommen, dass das Kind versucht, das Gefühl so gut wie möglich zu verdrängen. Das Trauma entsteht.
Für den Moment klappt das Verdrängen auch. Für den Moment empfindet der Mensch Erleichterung. Da das Gefühl, das mit dem Trauma verbunden ist, jedoch nicht verarbeitet ist, ist es in uns weiterhin präsent. Es kommt immer wieder hoch und wird durch verschiedenste Situationen in unserem Leben getriggert. Das kann durch einen Geruch, durch einen Geschmack oder durch eine ähnliche Situation wie die von früher passieren und plötzlich regt sich dieses Gefühl wieder. Gleichzeitig regen sich in uns aber auch eine Angst, dieses überfordernde Gefühl nochmal fühlen zu müssen, und ein beschützender Teil, der uns davor bewahren will, dass wir wieder in eine ähnliche Situation kommen.
Diese nicht verarbeiteten Gefühle sind oft sehr unangenehm. Wir wollen sie auf keinen Fall nochmal spüren! Also haben wir mit der Zeit bestimmte Mechanismen gelernt und uns erarbeitet, wie wir mit diesen Gefühlen umgehen. An dieser Stelle kommt das Suchtmittel oder das Suchtverhalten ins Spiel. Alkohol, Rauchen, Spielen, Sport oder Shopping helfen uns, das unangenehme Gefühl für eine Weile wieder zu unterdrücken.
Auch Essen hilft wunderbar beim Unterdrücken. Leider nur kurz, aber es hilft. Solange wir kauen und schlucken und unser System damit beschäftigt ist, zu schmecken, es zu genießen, denken wir nicht an dieses Gefühl, an das wir sowieso nicht denken wollen. Es funktioniert also sehr gut.
Es muss nichts wirklich Tragisches passiert sein
Viele haben Angst davor, in die "vergessene Kindheit" zu blicken. Was mag alles passiert sein, wenn ich heute solche Probleme habe? Hat mir jemand etwas angetan? Wird das mein ganzes Leben ändern, wenn ich davon weiß?
Keine Sorge!
Ein Trauma, das sich hinter der Sucht versteckt, entsteht nicht nur, wenn etwas objektiv Fürchterliches geschieht. Es muss nicht gleich ein Krieg, eine Vergewaltigung oder ein sehr brutales Elternteil dahinter stecken. Von außen betrachtet muss es kein Drama gewesen sein, aber Kinder empfinden Situationen manchmal viel schwieriger, als Erwachsene sie einschätzen.
In meiner Arbeit entdecken wir ganz oft tiefsitzende Traumata, die mit emotionalem Essen in Verbindung stehen, aber durch Situationen entstanden sind, bei denen man nicht vermuten würde, dass sie solche schwerwiegenden Auswirkungen auf das weitere Leben haben können.
So sind zum Beispiel oft Erlebnisse am ersten Schultag mit all den neuen Eindrücken und Überforderungen ein Grund für späteren Schmerz (z.B. Ich bin nicht gut genug!) und übermäßiges Essen.
Manchmal ist es auch ein Moment, der einfach zu früh in der Entwicklung auftritt und das Kind in einem Ohnmachtsgefühl zurück lässt. Das kann z.B. passieren, wenn ein anderes Kind einem Mädchen unter den Rock schauen will und sie sich nicht traut zu reagieren, obwohl sie spürt, dass das nicht in Ordnung ist.
Ein plötzliches Aufschrecken aus einer Flow-Phase, bei dem ein Kind plötzlich feststellt, dass es gerade alleine ist, kann dazu führen, dass sich dieser Mensch nur noch schlecht in seine eigene Welt begeben und Kontakt mit sich aufnehmen kann. Das passiert ganz schnell, wenn ein Kleinkind auf dem Spielplatz spielt und die Eltern kurz außer Sichtweite sind.
Manchmal sind es auch Erlebnisse, über die wir als Erwachsene lachen und auf Partys eine Geschichte daraus machen: "... wie dumm ich doch damals war! Was habe ich mich angestellt, wegen so einer Lappalie!"
Meistens überstehen Kinder diese Stresserlebnisse gut, da sie ausreichend von den Eltern dabei begleitet werden oder Entscheidungen treffen, die ihnen helfen. Aber wenn das nicht der Fall ist und das Kind dieses Gefühl einfach verdrängen muss, um es aushalten zu können, dann entsteht das Trauma.
Könnt ihr jetzt sehen, dass Sucht ein Hilfeschrei ist? Der Süchtige trägt so einen großen Schmerz oder so einen großen Mangel mit sich herum, dass er Angst hat, ihn nochmal zu fühlen. Aus Schutz greift er zum Suchtmittel, das ihn vor dem Schmerz beschützt. Es ist nicht das Suchtmittel, das ihn süchtig gemacht hat. Es ist der Schmerz, vor dem er sich schützen möchte.
Das Problem ist nur, dass die Strategie des Essens uns daran hindert, wirklich einmal hinzuspüren und das Problem von Grund auf zu lösen.
Traumata können gelöst werden, wenn wir den Schmerz noch einmal fühlen und ihn dadurch verarbeiten. Danach kann er gehen, unser System verlassen und wirkt nicht mehr auf unser heutiges Verhalten. Wenn wir nun aus Angst vor dem Schmerz, immer wieder zur Erleichterungsstrategie des Emotionalen Essens greifen, berauben wir uns selbst der Möglichkeit, unseren Schmerz noch einmal ganz genau anzuschauen und damit zu befreien.
Meist haben wir die Überlebensstrategie des Emotionalen Essens schon so automatisiert, dass wir erst, wenn der Bauch wieder bis oben hin voll ist, merken, dass wir gegessen haben, ohne es zu wollen.
Die Automatisierung dieser Strategie erfolgt wie beim Autofahren. Nach einiger Zeit fahren wir ein Auto automatisch. Wir brauchen keine bewusste Aufmerksamkeit für das Schalten, Anfahren usw. und können uns während des Fahrens ohne Weiteres unterhalten und Radio hören. Genauso unbewusst wir wie das Auto fahren, greifen wir auf die jahrelange angewandte Unterdrückungsstrategie des Essens zurück und schon haben wir den Schmerz wieder überdeckt, anstatt uns ihm wirklich zu widmen.
Auf dem Weg zur Lösung
Die meisten Menschen verurteilen sich selbst dafür, dass sie es wieder nicht geschafft haben, keine Schokolade zu essen, obwohl sie doch genau wissen, dass es ihnen nicht gut tut. Am nächsten Tag starten sie einen erneuten Versuch, alles anders zu machen. Vielleicht erstellen sie sich einen Ernährungs- oder Sportplan, um ihr Verhalten zu kontrollieren. Wenn sie es nicht schaffen, sich an ihre strengen Pläne zu halten, ist der Frust vorprogrammiert und sind die Selbstvorwürfe nicht weit. Und was tun wir bei Frust? Genau. Wir essen! Damit befinden wir uns in einem Teufelskreis.
Natürlich schaffen es manche Menschen, sich an einen Ernährungs- oder Sportplan zu halten. Mit viel Disziplin und Anstrengung halten sie ein paar Tage durch. Doch in einem Moment der Unbewusstheit oder in einer Situation, in der an ihrem Trauma gerüttelt wird, übernimmt ihr Unterbewusstsein wieder die Kontrolle und greift auf altbewährte Vermeidungsstrategien zurück.
Deswegen halte ich überhaupt nichts von strengen Ernährungsvorschriften oder Versuchen, das eigene Verhalten streng zu kontrollieren. Was wir brauchen, ist ein Verständnis für uns selbst. Wir brauchen einen liebevollen Blick auf uns selbst und das Wissen, dass die Essenstrategie uns jahrelang gut geschützt hat. Es gibt gute Gründe, warum wir essen!
Wenn wir in einen mitfühlenden Kontakt mit uns selbst kommen und unseren Schmerz anerkennen, schaffen wir Raum für Veränderung – ohne Disziplin und Anstrengung. Wenn wir unseren Schmerz lindern, brauchen wir keine Strategien mehr, ihn zu verdrängen oder zu unterdrücken. Das Emotionale Essen darf gehen. Das Emotionale Essen wird gestoppt.
Den Schmerz endlich würdigen
Das Klopfen ermöglicht es uns, in diesen mitfühlenden Kontakt mit uns selbst zu kommen und den Schmerz ein letztes Mal zu spüren – zu würdigen und dann gehen zu lassen.
Zu Beginn des Klopfens konzentrieren wir uns genau auf das Gefühl. Wir fühlen es ganz genau im Körper und verfolgen es anschließend in der Zeit zurück. Wie alt warst du, als du dieses Gefühl gefühlt hast? Deine Intuition gibt dir die Antwort. Vertraue einfach – das Klopfen ermöglicht dir den Zugang zu diesen oft verschütteten Erinnerungen.
Du triffst also dein jüngeres Ich, das eine Situation erlebt hat, mit der es nicht klar gekommen ist. Jetzt im Nachhinein unterstützt du dein inneres Kind in der damaligen Situation und gibst ihm, was es damals nicht bekommen hat. Du begleitest es durch seinen Schmerz. Dadurch kann er gehen und du kannst die Situation in einem neuen Licht sehen – ungetrübt und so, wie sie ohne die Überforderung war.
Dieses neue Bild ersetzt dann die alten Erinnerungen. Das neue Gefühl tritt an die Stelle des Traumas und hat jetzt Auswirkungen auf das zukünftige Verhalten der Person und so sind ganz neue Lösungen möglich.
Diese Technik kann ich dir im Einzelcoaching zeigen oder du lernst sie in meinem Programm Endlich frei essen!
Heißhunger – eine spezielle Art des Emotionalen Essens
Bis hierhin haben wir allgemein über Emotionales Essen gesprochen. Nun möchte ich noch etwas näher auf eine spezielle Art des Emotionalen Essens eingehen: den Heißhunger.
Kennst du das, dass du ein ganz bestimmtes Lebensmittel unbedingt brauchst? Du setzt dich vielleicht sogar extra nochmal ins Auto, um es zu besorgen. Denn zu Hause hast du es sicherheitshalber gar nicht mehr. Du würdest es sowieso nicht nicht essen können. Es ist, als würde es dich aus dem Schrank rufen.
Ich meine nicht die Art von Heißhunger, wenn du lange nichts gegessen hast und einfach ausgehungert bist. Ich meine den dringenden Heißhunger, der nach einer ganz bestimmten Schokolade, nach einem ganz bestimmten Kuchen verlangt.
Meiner Meinung nach geht es bei dieser Art von Hunger überhaupt nicht um das Lebensmittel, auch wenn es noch so dringend und wichtig erscheint, genau dieses Lebensmittel zu essen. Ich sehe den Heißhunger eigentlich nur als Symptom dafür, dass wir uns nach einer bestimmten Liebe sehnen und diese nicht mehr bekommen.
Überleg mal, welche Erinnerung du mit dem begehrten Lebensmittel verbindest. Hat deine Oma dir vielleicht immer diesen einen Pudding gekocht? Oder hat dein Opa dir immer diese eine Schokolade gekauft? Oder hat dein Vater dir in der Eisdiele bei einem Schokoladenbecher immer seine ganze Aufmerksamkeit geschenkt?
In der Vergangenheit haben wir dieses bestimmte Lebensmittel in einer schönen Situation mit einem geliebten Menschen gegessen und das Essen mit der Liebe dieser Person in unserem Gehirn gekoppelt. Wenn wir uns später als Erwachsene nach dieser Liebe sehnen, versuchen wir sie uns über das Essen zu holen. Aber Schokolade kann uns diese Liebe nicht geben, sie ist nur Schokolade und weiß gar nicht, wie Liebegeben geht.
Da die Schokolade in unserem Gehirn jedoch mit der Liebe von zum Beispiel Mama gleichgesetzt ist, essen wir sie trotzdem und wundern uns, warum wir dennoch nicht das bekommen, nach dem wir uns sehnen.
Diese Kopplung von Gefühlen an andere Dinge haben wir nicht nur bei Essen, sondern beispielsweise auch bei Musik. Das ist der Fall, wenn wir ein Lied aus unserer Vergangenheit hören und uns gefühlsmäßig sofort in die damalige Situation zurückgesetzt fühlen.
Auch hier hilft die Klopftechnik
Auch beim Heißhunger hilft das Klopfen. Wir gehen während des Klopfens zurück in die Situation, in der wir das geliebte Essen gegessen haben. Dort aktivieren wir die schönen Gefühle und lösen ihre Verbindung mit dem Essen auf. Wir nehmen quasi die Liebe aus dem Essen raus.
Danach ist die bestimmte Schokolade nur noch eine Schokolade wie jede andere. In manchen Fällen schmeckt den Menschen ihr vorher so heiß begehrtes Lieblingsessen sogar weniger. Aber keine Sorge, falls das bei dir passieren sollte: bisher hat sich niemand darüber geärgert.
Die Liebe ist nun wieder mit der geliebten Person von damals verbunden. Wenn du dich nach dieser Liebe sehnst, kannst du in die Erinnerung zurückgehen, in Gedanken die Person umarmen und dich auffüllen lassen. Du brauchst das Essen dazu dann nicht mehr.
Wenn du magst, kannst du diese Technik im Rahmen meines Start-Kurses ausprobieren.